Photovoltaik für Betriebsgebäude

Der Weg zur betrieblichen Photovoltaikanlage

Dank der günstigen Preisentwicklung bei Photovoltaik-Modulen im letzten Jahrzehnt ist Photovoltaik zu einer der günstigsten Energiequellen geworden. Betriebe mit eigenen Liegenschaften können bislang ungenutzte Dach- und Freiflächen ideal nutzen, um ihre Energiekosten spürbar zu senken. Wer zusätzlich etwa einen elektrisch angetriebenen Fuhrpark mit dem Strom vom eigenen Dach lädt, profitiert doppelt. 

So können Sie nicht nur die Wertschöpfung im Unternehmen steigern, sondern auch den ökologischen Fußabdruck des Betriebs verringern.

Der gewonnene Strom kann auf drei Arten genutzt werden:

  • Sie nutzen den Strom selbst im Betrieb und speisen allfälligen Überschuss ins Netz ein. Im Eigenverbrauch sind Photovoltaikanlagen besonders attraktiv, da sie Ihre Energiekosten drastisch reduzieren können. Die Ersparnisse übersteigen in der Regel die möglichen Gewinne durch den Verkauf des Stroms. Beachten Sie auch Möglichkeiten durch Energiegemeinschaften – nähere Informationen dazu finden Sie hier: Informationen zu Energiegemeinschaften
  • Sie produzieren den Strom selbst, speisen ihn zur Gänze ins öffentliche Netz ein und verkaufen ihn an einen Energieversorger.
  • Oder Sie vermieten die Dachfläche Ihres Betriebs zB an Energieversorger, die darauf eine PV-Anlage errichten. 

Die wichtigsten Planungsschritte haben wir hier für Sie zusammengefasst: 

Factsheet: Sonnenstrom für Ihren Betrieb

Leistung, Ertrag und Kosten

Wichtige Kennzahlen

Leistung einer Photovoltaikanlage

Leistung wird in Watt gemessen. In Bezug auf Photovoltaik wird meist von kWp („kilowattpeak“) gesprochen. Dieser Wert gibt die Nennleistung wieder. Um Vergleichswerte zu schaffen, werden die verschiedenen Arten von Solarzellen unter gleichen Bedingungen beziehungsweise idealen Voraussetzungen getestet.

Mehr zu den technischen Grundlagen von Photovoltaik finden Sie hier: Technische Grundlagen | Photovoltaik Austria

Mit einer PV-Anlage lassen sich in Wien bei guter Ausrichtung und Neigung (nach Süden ausgerichtet und 30° Neigung) circa 900 – 1.100 kWh pro installiertem kWp an elektrischer Energie im Jahr ernten (Daumenregel 1.000 kWh jährlich von 1 kWp). Dafür wird eine Dachfläche von circa 7 m² benötigt. Umgerechnet sind dies je nach Leistungsstärke zwischen 4 und 5 Module (die Gesamtgröße eines PV-Moduls beträgt etwa 1,85 m² und variiert je nach Hersteller und Produkt.

Beispiel für ein mittelgroßes Unternehmen

Bei einem Verbrauch von in etwa 20.000 bis 25.000 kWh pro Jahr bedeutet das, dass man 20 bis 25 kWp Photovoltaik installieren muss, um den Strombedarf bilanziell zu decken. Dazu wird eine Dachfläche von 140 bis 175 Quadratmeter benötigt. Je nach Tätigkeitsbereich und Lastprofil des Unternehmens kann der Eigenverbrauchsanteil zwischen 20 und 100 Prozent liegen.

Die richtige Anlagengröße

Welche Anlagengröße im Einzelfall sinnvoll ist, lässt sich pauschal nicht sagen: Örtliche Gegebenheiten wie Lage oder Verschattung, die Neigung Ihres Daches aber auch Eigentumsverhältnisse oder Finanzierungsmöglichkeiten spielen eine Rolle. 

Generell gilt: Je höher der Eigenverbrauchsanteil, desto wirtschaftlicher kann die Anlage betrieben werden. Bei Firmen die werktags konstant mehr Strom verbrauchen, liegt der Eigenverbrauchsanteil oft deutlich höher als bei Wohngebäuden. 

Unser Team ermittelt im Rahmen einer kostenlosen Beratung gerne die passende Anlagengröße für Ihren Betrieb: Beratungstermin vereinbaren 

Kosten einer Photovoltaikanlage

Anschaffungskosten

Je größer die Anlage, desto günstiger per Kilowattpeak. Anlagen am Flachdach sind günstiger als am Steildach. Bei älteren Dächern können noch ergänzende bauliche Veränderungen notwendig werden.

Je nach Bedingungen können der Netzanschluss oder die benötigten elektrischen Arbeiten starken Einfluss auf die Kosten haben. Folgende Bandbreiten für die Anschaffungskosten sind dem Bericht „Innovative Energietechnologien in Österreich 2023″ entnommen: 

  • Anlagen im Bereich 30 bis 50 kWp: 795 – 1.890 €/kWp (Netto)
  • Anlagen größer/gleich 10 kWp: 1.000 – 2.250 €/kWp (Netto)
  • Kleinere Anlagen (5 kWp): 1.200 – 2.500 €/kWp (Netto)
  • PV-Batteriespeichersysteme: 700 – 1.450 €/kWh Speicherkapazität (Netto)

Mehr zu Anschaffungskosten erfahren Sie unter: Anschaffungskosten | Photovoltaik Austria   

Betriebskosten

Im Gegensatz zu anderen Erzeugungstechnologien benötigt eine Photovoltaik-Anlage keine Rohstoffe für den Betrieb. Für die erforderliche Wartung, Versicherung und Reinigung der Anlage fallen dennoch Kosten an. Im Vergleich zu anderen Technologien sind diese Kosten in der Regel aber sehr gering. Sie machen bei Großanlagen circa 1 Prozent und bei kleineren Anlagen circa 2 Prozent der Anschaffungskosten aus (gerechnet über eine Betriebszeit von 25 Jahren), sind also ein sehr geringer Anteil.

Vergütung für PV-Strom

Der produzierte Strom, der nicht für den Eigenbedarf verwendet wird, kann an einen Energieversorger verkauft und ins öffentliche Netz eingespeist werden oder auch in einer Energiegemeinschaft von weiteren Mitgliedern der Gemeinschaft verbraucht werden. Bei der Wahl des passenden Energieversorgers ist es wichtig, den Strombezugspreis des jeweiligen Versorgers zu kennen, um einen vollständigen Vergleich zu erhalten. 

Zu beachten ist: Die meisten Energieversorger nehmen den überschüssigen Photovoltaik-Strom nur ab, wenn der Sonnenstromerzeuger zugleich Kunde von diesem Energieversorger ist. 

Die E-Control, die österreichische Regulierungsbehörde für Strom und Gas, bietet einen Tarifkalkulator an, der neben dem Erlös für den eingespeisten PV-Strom auch den Strombezugspreis mit beachtet. Die E-Control gibt auch den aktuellen Marktpreis an. Den Tarifkalkulator finden Sie hier: Tarifkalkulator der E-Control

Die Plattform für Überschusseinspeiser des Bundesverbandes Photovoltaic Austria bietet einen Überblick zu Energieversorgungsunternehmen, die Ihren produzierten und überschüssigen PV-Strom abkaufen. Zur Abnahme verpflichtet ist nur die OeMAG (Abwicklungsstelle für Ökostrom), die den Marktpreis zahlt. Gelistet sind nur PV Austria-Mitglieder. Plattform für Überschusseinspeiser 

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespaket (EAG-Paket) ermöglicht,  dass  sich Personen zusammenschließen und über Grundstücksgrenzen hinweg Energie produzieren, speichern, verbrauchen und verkaufen können. Weitere Informationen finden Sie unter Energiegemeinschaften.

Digitale Rechner & Online-Tools

Professionelle Simulationsprogramme:

Genehmigungen

Nach dem nach Wiener Elektrizitätswirtschaftsgesetz 2005 besteht für betriebliche Photovoltaikanlagen keine elektrizitätsrechtliche Genehmigungspflicht und meist auch keine gewerberechtliche Genehmigungspflicht. (Dies klären Sie am besten beim zuständigen Betriebsanlagenzentrum). Unabhängig davon muss Ihre planende und errichtende Firma auf die Einhaltung der Rahmenbedingungen bzgl. Brandschutz, Blendung und Statik achten.

Mehr dazu finden Sie in unserem Verfahrenshandbuch für Photovoltaik und Stromspeicher:

Verfahrenshandbuch für Photovoltaik

Förderungen

Sowohl das Bundesland Wien als auch der Bund fördern den Umstieg auf erneuerbare Energien. Erfahren Sie hier, welche Förderungen es gibt und wie sie dazu kommen.

zu den Förderungen

Dienstleister*innen finden

Planung & anbietende Unternehmen finden 

Industrie und Gewerbe haben oft komplexe Verbrauchsprofile, investieren in großem Maßstab und unterliegen einigen rechtlichen Sonderregeln. Jede Gewerbe- und Industrieanlage erfordert eine individuelle Lösung.

Deshalb sollten von Anfang an die richtigen Fachplaner*innen einbezogen werden. Vielleicht kennen Sie bereits Referenzprojekte, die Sie gelungen finden. Dann erkundigen Sie sich vor Ort nach dem verantwortlichen Unternehmen. 

Die Vienna Business Districts organisieren regelmäßig Veranstaltungen für interessierte Betriebe zum Thema Photovoltaik. Diese finden Sie hier: Vienna Business Districts

PV-Profi-Suche von Photovoltaic Austria

Über die PV-Profisuche vom Bundesverband Photovoltaic Austria gelangen Sie mit ein paar Klicks rasch zum nächstgelegenen PV-Partner: PV-Profi-Suche | Photovoltaik Austria

Die dort angezeigten Firmen sind Mitglied des Bundesverbandes Photovoltaic Austria.

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