Ein Großteil der Bevölkerung in Wien wohnt in Mietwohnungen. Für Wohnungen, die mit Gas geheizt werden, ist die Gebäudeeigentümer*in, beziehungsweise die Hausverwaltung für den Umstieg auf erneuerbare Lösungen oder Fernwärme verantwortlich. Trotzdem gibt es für Sie als Mieter*in Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen und sich an der Energiewende zu beteiligen.
Stromanbieter überprüfen
Beziehen Sie in Ihrer Wohnung bereits Ökostrom? Wenn nicht, könnte ein Wechsel zu Ökostrom, am besten mit großen Anteilen an Photovoltaik, sinnvoll sein. Denn: Je höher die Nachfrage nach Ökostrom und Solarenergie, desto schneller verändert sich auch die Energiewirtschaft hin zu erneuerbaren Energien. Mit dem Tarfikalkulator der Energie Control GmbH (E-Control) erhalten Sie mit wenigen Klicks einen Vergleich aller für Sie in Frage kommenden Stromangebote: Tarifkalkulator der E-Control
In ein Bürger*innenkraftwerk investieren
Auch ohne eigene Dachfläche für eine Photovoltaik können Sie die Energiewende in Wien unterstützen: Kund*innen von Wien Energie können sich an sogenannten Bürger*innen-Solarkraftwerken beteiligen und erhalten für eine finanzielle Beteiligung Zinsen oder Wertgutscheine. Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Bürger*innen-Kraftwerke | Wien Energie
An einer Energiegemeinschaft teilnehmen
Mit der Teilnahme an Energiegemeinschaften erhalten Sie die Möglichkeit, Ökostrom aus der Nachbarschaft zu beziehen – ganz ohne eigene Dachfläche oder Wohnungseigentum. Sie beziehen dann Strom nach den Tarifen der Gemeinschaft und profitieren auch sonst von den Vorteilen einer Energiegemeinschaft. Eine Online-Karte zu bestehenden Energiegemeinschaften in Österreich und Wien finden Sie auf der Website der Österreichischen Koordinationsstelle Energiegemeinschaften. Alle Informationen zur Umsetzung eigener Energiegemeinschaften finden Sie unter Energiegemeinschaften.
Die Hausgemeinschaft aktivieren
Gibt es weitere Gewerbe- oder Wohnungsmieter*innen im Gebäude? Falls ja, tauschen Sie sich aus – beispielsweise im Rahmen einer Mieter*innen-Versammlung. Vielleicht gibt es im Haus bereits Ideen und Bestrebungen, mit der/dem Vermieter*in ins Gespräch zu kommen. Andernfalls kann das der nächste Schritt sein.
Die Vermieter*in ansprechen
Für Bewohner*innen einer Mietwohnung mit einer Gastherme oder einem zentralen Gaskessel ist die Gebäudeeigentümer*in beziehungsweise die Hausverwaltung für den Umstieg auf erneuerbare Lösungen oder Fernwärme verantwortlich. Hier empfiehlt sich für Mieter*innen, früh und offen in Kontakt zu treten, um dadurch Interesse und Bereitschaft für eine Umstellung der Energieversorgung zu signalisieren.
Viele Vermieter*innen sind sich über das Potential ihrer Dächer gar nicht bewusst oder haben Vorbehalte gegenüber der Photovoltaik. Es gibt Betreibermodelle für Photovoltaikanlagen (beispielsweise die Dachverpachtung an einen Energiedienstleister), die Ihrer*m Vermieter*in keine Kosten und nahezu keinen Aufwand verursachen – und Sie als Mieter*in profitieren von günstigem Solarstrom.
Ein Balkonkraftwerk installieren
Der Trend hat viele Namen: „Plug-in“-Anlage, Photovoltaik-Kleinsterzeugungsanlage oder Mini-Photovoltaikanlage. Dabei handelt es sich um anschlussfertige Photovoltaikpaneele, die direkt in der Wohnung angeschlossen werden können.
Was bei Balkonkraftwerken zu beachten ist: Die Module der Mini-Photovoltaik-Anlage können außen am Balkon befestigt werden und produzieren Strom für die eigenen Steckdosen. Die Module erzeugen meist ausreichend Strom, um die Stromrechnung etwas zu senken. Da Strom (vereinfacht gesagt) immer den kürzesten Weg wählt, verbrauchen die Geräte in Ihrer Wohnung erst den Strom aus der Balkon-PV-Anlage, bevor Strom aus dem Netz „nachfließt“.
Bitte beachten Sie, dass Photovoltaik-Kleinsterzeugungsanlagen bei den Wiener Netzen angemeldet werden müssen. Nähere Informationen zu den rechtlichen Anforderungen finden Sie im Merkblatt für Photovoltaik Balkonmodule der Stadt Wien:
Für eine sichere Inbetriebnahme achten Sie unbedingt auch auf die Einhaltung der Normen, wenn Sie ein PV-Balkonmodul installieren. Mehr dazu auf der Website des Bundesverbandes Photovoltaik Austria: Normen aus dem PV und Speicherbereich.
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