Vorteile von Photovoltaik
Preiswerter Strom
Photovoltaik gehört zu den günstigsten Energieformen. Mit der Investition in eine Photovoltaikanlage kann gleich doppelt profitiert werden: Einerseits kann der eigene Strom vom Dach gratis verbraucht werden, andererseits kann überschüssiger Strom ins Netz gespeist und vergütet werden.
Die hauseigene Stromproduktion ist über die Laufzeit der Anlage von etwa 25 Jahren fix kalkulierbar. In der Regel amortisiert sich die Photovoltaikanlage nach bereits 12,5 Jahren. Somit lassen sich leerstehende Dachflächen effizient nützen. Durch den normalerweise geringen Wartungsaufwand fallen die Betriebskosten kaum ins Gewicht.
Sicherheit und Planbarkeit
Photovoltaik bietet als einzige stromerzeugende Technologie die Möglichkeit, ein eigenes Kraftwerk zu Hause zu betreiben, das kaum laufende Kosten verursacht. Damit erreicht man für 25 bis 30 Jahre eine Preisgarantie für den eigenen Strom und ist gegen steigende Strompreise abgesichert.
Beitrag zum Klimaschutz
Photovoltaikanlagen stoßen bei der Produktion von elektrischem Strom keine Treibhausgase aus. Folglich wurde, laut Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), im Jahr 2020 durch Photovoltaik in ganz Österreich der Ausstoß von etwa 0,9 Mio. Tonnen Treibhausgas vermieden.
Zum Vergleich: Laut Umweltbundesamt wurden 2020 in ganz Österreich etwa 73,6 Mio. Tonnen Treibhausgas emittiert. Das entspricht pro Kopf einem Ausstoß von etwa 8 Tonnen Treibhausgas.
Leistung, Ertrag und Kosten
Wichtige Kennzahlen
Leistung einer Photovoltaikanlage
Leistung wird in Watt gemessen. In Bezug auf Photovoltaik wird meist von kWp („kilowattpeak“) gesprochen. Dieser Wert gibt die Nennleistung wieder.
Mehr zu den technischen Grundlagen von Photovoltaik-Anlagen finden Sie hier: Technische Grundlagen | PHOTOVOLTAIC AUSTRIA
Mit einer PV-Anlage lassen sich in Wien bei guter Ausrichtung und Neigung (nach Süden ausgerichtet und 30° Neigung) circa 900 – 1.100 kWh pro installiertem kWp an elektrischer Energie im Jahr ernten (Daumenregel: 1.000 kWh jährlich aus 1 kWp).
Dafür wird eine Dachfläche von ca. 7 m² benötigt. Umgerechnet sind dies je nach Leistungsstärke zwischen 4 und 5 Module: Die Gesamtgröße eines PV-Moduls beträgt etwa 1,85 m² und variiert je nach Produkt.
Ein Beispiel für ein Einfamilienhaus:
Der jährliche Strombedarf einer vierköpfigen Familie liegt im Schnitt bei rund 4.000 kWh. Bei einer Anlagengröße von 4 kWp und einer Dachfläche von 28 m² könnte damit im Regelfall der Strombedarf eines Jahres bilanziell gedeckt werden. „Bilanziell“ bedeutet, dass die Anlage übers Jahr gleich viel Strom erzeugt, wie im Jahr verbraucht wird.
Wenn kein Speicher installiert wird, kann der bei Sonnenschein erzeugte Strom aber nur unmittelbar im Moment der Erzeugung verbraucht werden (sogenannter Eigenverbrauchsanteil) und der Überschuss wird gegen Vergütung in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Bei Haushalten liegt der Eigenverbrauchsanteil oft nur bei 20 bis 30 Prozent.
Die richtige Anlagengröße
Welche Anlagengröße im Einzelfall sinnvoll ist, lässt sich pauschal nicht sagen. In der Regel lassen sich auf einem Einfamilienhaus weit mehr als 4 kWp installieren, sodass im Jahr auch mehr Strom erzeugt werden könnte als verbraucht wird.
Örtliche Gegebenheiten wie Lage oder Verschattung, die Neigung Ihres Daches aber auch Eigentumsverhältnisse oder Finanzierungsmöglichkeiten spielen eine Rolle. Bei der Planung können Sie beispielsweise Schwerpunkte auf die Wirtschaftlichkeit, Ihre Unabhängigkeit von konventionellen Energieversorgern oder Ihren Beitrag zur Energiewende legen. Auch die Möglichkeit zur Gründung einer Energiegemeinschaft schafft Anreize zur größeren Dimensionierung.
Generell gilt: Je höher der Eigenverbrauchsanteil, desto wirtschaftlicher kann die Anlage betrieben werden. Bei Einfamilienhäusern, wo der Stromverbrauch morgens und abends seine Spitzen hat, ist der Eigenverbrauchsanteil oftmals bei rund 30 %.
Unsere Expert*innen können im Zuge von Beratungsgesprächen auf Ihre Wünsche eingehen und mit Ihnen die für Sie passende Anlagengröße ermitteln.
Die optimale Ausrichtung
Wie hoch der Wirkungsgrad der Anlage ist, also wieviel Prozent der eingestrahlten Sonnenenergie tatsächlich in elektrischen Strom umgewandelt werden kann, hängt auch von der Ausrichtung und Neigung der Module ab. Optimale Bedingungen herrschen bei südlicher Ausrichtung und einer Neigung von 30 bis 40 Grad.
Doch auch Ausrichtungen nach Osten oder Westen liefern gute Resultate. Jede Photovoltaikanlage wird maßgeschneidert für Ihre Gegebenheiten und Ihren Strombedarf geplant und umgesetzt. Dienstleister*innen berücksichtigen die Bauart und Ausrichtung Ihres Daches, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.
Der Solarpotentialkataster der Stadt Wien gibt Ihnen eine erste Orientierung, wie gut sich Ihr Dach für die Sonnenstromnutzung eignet.
Kosten einer Photovoltaikanlage
Anschaffungskosten
Bei Photovoltaikanlagen sind die Anschaffungskosten die wichtigste Kostengröße. Sie hängen von mehreren Faktoren ab:
- Art der Module
- Größe der Anlage
- Zustand der vorhandenen Infrastruktur (Gebäudedach oder Freifläche, Zustand und Statik, Zugänglichkeit, Montierbarkeit, Elektrik)
- Behördliche Anforderungen (Genehmigungen)
- Aufwand für den Netzanschluss
- Zusätzliche Anlagenkomponenten wie Speicher, Monitoring-Equipment, Notstrom- und Blackoutvorsorge, etc.
Allgemeine Aussagen zur Höhe der Kosten lassen sich nicht treffen. Jedoch gibt es auch hier ein paar Faustformeln. Es gilt:
- Je größer die Anlage, desto günstiger per kWp.
- Anlagen am Flachdach sind günstiger als am Steildach.
- Bei älteren Dächern können noch Kosten für bauliche Veränderungen dazu kommen.
Die folgenden Bandbreiten für die Anschaffungskosten sind dem Bericht Innovative Energietechnologien in Österreich 2023 entnommen, der die Daten für schlüsselfertig installierte Anlagen für das Jahr 2023 erhoben hat:
Je nach Bedingungen können der Netzanschluss oder die benötigten elektrischen Arbeiten starken Einfluss auf die Kosten haben. Laut dem Bericht „Innovative Energietechnologien in Österreich 2023″ gelten folgende Bandbreiten:
- Anlagen im Bereich 30 bis 50 kWp: 795 – 1.890 €/kWp (Netto)
- Anlagen größer/gleich 10 kWp: 1.000 – 2.250 €/kWp (Netto)
- Kleinere Anlagen (5 kWp): 1.200 – 2.500 €/kWp (Netto)
- PV-Batteriespeichersysteme: 700 – 1.450 €/kWh Speicherkapazität (Netto)
Mehr zu Anschaffungskosten erfahren Sie unter: Anschaffungskosten | Photovoltaik Austria
Betriebskosten
Im Gegensatz zu anderen Erzeugungstechnologien benötigt eine Photovoltaikanlage keine Rohstoffe für den Betrieb. Für die erforderliche Wartung, Versicherung und Reinigung der Anlage fallen dennoch Kosten an. Im Vergleich zu anderen Technologien sind diese Kosten in der Regel sehr gering.
Für eine Anlage auf einem Einfamilienhaus werden die jährlichen Kosten auf circa 300 € geschätzt. Darin ist auch ein etwaiger Wechselrichtertausch während der Lebensdauer einer PV-Anlage enthalten.
Vergütung für PV-Strom
Der produzierte Strom, der nicht für den Eigenbedarf verwendet wird, kann an ein Energieversorgungsunternehmen verkauft und ins öffentliche Netz eingespeist werden. Dabei ist es wichtig, den Strombezugspreis des Energieversorgers zu kennen, um einen vollständigen Vergleich zu erhalten. Zu beachten ist, dass die meisten Energieversorger den überschüssigen Photovoltaik-Strom nur abnehmen, wenn der Sonnenstromerzeuger zugleich dessen Kunde ist.
Die österreichische Regulierungsbehörde für Strom und Gas E-Control bietet einen Tarifkalkulator an, der neben dem Erlös für den eingespeisten PV-Strom auch den Strombezugspreis mit einbezieht. Die E-Control gibt auch den aktuellen Marktpreis an. Den Tarifkalkulator finden Sie hier: Tarifkalkulator der E-Control
Die Plattform für Überschusseinspeiser des Bundesverbandes Photovoltaic Austria bietet einen Überblick zu Energieversorgungsunternehmen, die Ihren produzierten und überschüssigen PV-Strom abkaufen. Zur Abnahme verpflichtet ist nur die OeMAG (Abwicklungsstelle für Ökostrom), die den Marktpreis zahlt. Gelistet sind nur PV Austria-Mitglieder: Plattform für Überschusseinspeiser
Alternativ dazu kann der Strom in einer Energiegemeinschaft von weiteren Mitgliedern der Gemeinschaft verbraucht werden. Durch das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespaket (EAG-Paket) ist es möglich, dass sich Personen zusammenschließen und über Grundstücksgrenzen hinweg Energie produzieren, speichern, verbrauchen und verkaufen.
Digitale Rechner und Online-Tools
- Potenzial des eigenen Gebäudes für Solarenergie ermitteln: Solarpotenzialkataster der Stadt Wien
- Photovoltaikanlage selbst vorplanen: Sonnenklar-Rechner von Photovoltaic Austria
- Photovoltaik-Eigenverbrauchsrechner
- Die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage abschätzen: Photovoltaik-Rechner von klimaaktiv
Professionelle Simulationsprogramme:
- Simulation zur Auslegung und Optimierung von Anlagen in Kombination mit Verbrauch, Batteriesystemen und Elektrofahrzeugen: PV*SOL
- Simulation von PV-Anlagen auf Basis vorhandener 3D-Modelle: Frei verfügbare Simluationssoftware PVsites
Genehmigungen
Wer in Wien eine Photovoltaikanlage installiert, muss im Vorfeld die Rahmenbedingungen prüfen. Ob für Ihr Projekt Genehmigungen einzuholen sind und welche Regelungen zu beachten sind, finden Sie in unserem Verfahrenshandbuch zum Download.
Was zu beachten ist, wenn Sie ein Balkonkraftwerk errichten möchten, lesen Sie im Merkblatt für Photovoltaik-Balkonmodule in Wien.
Förderungen
Sowohl das Bundesland Wien als auch der Bund fördern den Umstieg auf erneuerbare Energien. Erfahren Sie hier, welche Förderungen es gibt und wie sie dazu kommen.
Was sich bei den Bundes- und Landesförderungen für Photovoltaik 2024 geändert hat, sehen Sie kurz zusammengefasst im Video:
Dienstleister*innen finden
So finden Sie den passenden Anbieter
Ein umfassendes Angebot sollte immer auf einem Vor-Ort-Termin basieren, um die örtlichen Gegebenheiten (Zustand des Dachs, Hauselektrik, Lage und Beschattung, Blitzschutz, etc.) richtig zu erfassen. Auch die Kombination mit Ergänzungen wie einer Dachbegrünung können so schon früh in die Planung einfließen.
Folgende Informationen sollten im Angebot jedenfalls enthalten sein:
- Art und Anzahl der Module (inkl. Herstellerangabe)
- Zertifizierungen und Garantien
- Art und Anzahl der Wechselrichter
- Leistung und Auslegung der Anlage
- Montage- und Befestigungssystem für Ihre Anlage
- Leitungsführung
- Gegebenenfalls notwendige bauliche Veränderungen
- Kosten und Zahlungsbedingungen
- Gegebenenfalls optional verfügbare oder beinhaltete Service-Leistungen
- Abwicklung von Genehmigungsverfahren und Förderungen sowie Meldung beim Netzbetreiber
- Zeitschiene mit Montage- und voraussichtlichem Inbetriebnahme-Termin
Firmenportal: PV-Profisuche von Photovoltaic Austria
Über die PV-Profisuche vom Bundesverband Photovoltaic Austria gelangen Sie mit ein paar Klicks zum nächstgelegenen PV-Partner. Die dort angezeigten Firmen sind Mitglied des Bundesverbandes Photovoltaic Austria.