Wie „Raus aus Gas“?

Bis 2040 sollen alle Gebäude in Wien klimaneutral, emissionsfrei und erneuerbar geheizt und (wo nötig) gekühlt werden. Allein in Wien gilt es, in den kommenden Jahren circa 600.000 fossil versorgte Haushalte umzurüsten, die derzeit fast 90 Prozent der CO2-Emissionen im Wiener Gebäudesektor verursachen.

Um diese Herausforderung in Angriff zu nehmen, setzt die Stadt Wien verschiedene Initiativen, wie zum Beispiel das Programm „Raus aus Gas“, das die Wärmewende in Wien koordiniert und vorantreibt. Teile davon sind beispielsweise die Initiative „100 Projekte Raus aus Gas“ oder der Wiener Wärmeplan 2040, die konkrete Möglichkeiten erneuerbarer Energieversorgung abseits von Öl und Gas vorzeigen. 

Wiener Wärmeplan 2040

Wiener Wärmeplan 2040

Der Wiener Wärmeplan 2040 zeigt, welche Wärmeversorgung in welchen Stadtgebieten am besten geeignet ist. Er teilt das Wiener Stadtgebiet in drei Kategorien ein:

Dicht besiedelte Gebiete, in denen zentrale Fernwärme die beste Option ist, Gebiete, die sich gut für lokale, nachbarschaftliche Wärmenetze eignen und Gebiete, die weniger dicht besiedelt sind und  daher gut für individuelle klimaneutrale Wärmeversorgung geeignet sind.

In welchem Gebiet ihr Gebäude liegt, sehen Sie auf der Kartendarstellung. Eine Adressabfrage finden Sie auch auf der Seite der Wien Energie, wo Sie auch Ihr Interesse an einem Zugang zur Fernwärme einmelden können. Für weitere Fragen steht unser Beratungsteam zur Verfügung.

Erneuerbare Energie-Potenziale in Wien 

Sie möchten Ihr Energiesystem umstellen, wissen aber nicht, ob Ihr Gebäude dafür geeignet ist? Die Stadt Wien stellt zur Orientierung kostenlose Stadtpläne zur Verfügung: 

Der Solarpotenzialkataster zeigt, ob und wie gut sich Ihre Dachfläche für Sonnenenergie eignet. 

Dem Erdwärmepotenzialkataster können Sie entnehmen, ob sich Ihr Gebäude in der Nähe nutzbarer Erdwärme befindet.

Technologien

Gebäude, die nicht an die Fernwärme angeschlossen werden können, eignen sich gut für individuelle klimaneutrale Wärmeversorgung, beispielsweise durch Wärmepumpen, Solarenergie und in manchen Fällen auch Biomasse. Hier finden Sie einen Überblick über die erneuerbaren Technologien: 

Wärmepumpen

Wärmepumpenanlagen sind intelligente Systeme: Sie nehmen Energie aus Wasser, Erdreich oder Luft auf, bringen diese auf ein für uns nutzbares Temperaturniveau und geben diese an das Heiz- bzw. Warmwassersystem ab.

Mit einer Wärmepumpe kann im Regelfall der gesamte Wärmebedarf eines Hauses gedeckt werden. Grundsätzlich gilt: Je höher die Temperatur der Wärmequelle, desto effizienter kann die Wärmepumpe arbeiten. 

Mehr Informationen finden Sie hier: 

Photovoltaik

Unter Photovoltaik (PV) wird die Umwandlung von Sonnenergie in Strom verstanden. Dafür kann sowohl die direkte, als auch die diffuse Sonneneinstrahlung genutzt werden. Photovoltaikmodule erzeugen im ersten Schritt Gleichstrom. Dieser muss über einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden – dann kann der Strom im Gebäude für elektrische Geräte, E-Autos oder zur Heizung genutzt werden.

Dabei ist das Ziel, möglichst viel des erzeugten Sonnenstroms zu nutzen so wenig wie möglich Strom zukaufen zu müssen. Wird mehr Sonnenstrom erzeugt als gerade benötigt wird, kann der überschüssige Strom in einem Stromspeicher zwischengespeichert werden. Alternativ dazu kann er in das Stromnetz eingespeist und verkauft werden.

Mehr Informationen zu Photovoltaik finden Sie hier: 

Solarthermie

Solarthermie wandelt Sonnenenergie in Wärme, also thermische Energie um. Der Vorteil: Solarthermieanlagen arbeiten mit einem Wirkungsgrad von circa 75 Prozent sehr effizient und lassen kaum Energie liegen. Je nach Größe sorgt eine Solarthermieanlage für das Warmwasser oder kann sogar die Heizung unterstützen. 

Auch was die energetische Rücklaufzeit betrifft, sind Solarwärme-Anlagen effizient: In rund zwei Jahren haben sie dieselbe Menge an Energie erzeugt, die für ihre Herstellung benötigt wurde.

Weitere Informationen finden Sie unter: 

Biomasse

Biomasse, also Holzpellets, Hackschnitzel oder Holz sind zwar CO2-neutral, aber nicht endlos verfügbar. Deshalb kommt sie in Wien nur begrenzt zum Einsatz: beispielsweise in Bestandsgebäuden, die sich in einer Schutzzone befinden und wenn daher keine andere erneuerbare Lösung möglich ist. In solchen Fällen ist die Biomasse ein hochwertiger Energieträger und spielt eine wichtige Rolle in der Energiewende.

Wegen ihres besonders hohen Energiegehalts sollte die Biomasse außerdem nicht primär im Niedertemperaturbereich, sondern für höherwertige Verwendungen eingesetzt werden: Speziell dort, wo viel Energie bei gleichzeitig wenig Fläche benötigt wird, eignet sich die Biomasse als dichter Energiespeicher, der auch Hochtemperaturwärme für industrielle Prozesse erzeugen kann.

Weitere Informationen finden unter: 

Raus aus Gas für Mieter*innen 

Ein Großteil der Bevölkerung in Wien wohnt in Mietwohnungen. Für Wohnungen, die mit Gas geheizt werden, ist der/die Gebäudeeigentümer*in, beziehungsweise die Hausverwaltung für den Umstieg auf erneuerbare Lösungen verantwortlich. Trotzdem gibt es für Sie als Mieter*in Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen und sich an der Energiewende zu beteiligen. 

Infos für Mieter*innen

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