Die regionale Erneuerbare Energiegemeinschaft „EEG Lainzer Tiergarten“ wurde gegründet, um das Gemeinschaftsleben zu stärken und lokale erneuerbare Energien effizient zu nutzen. Durch die Nutzung bestehender Netzwerke strebt sie eine nachhaltige Energieversorgung an und bietet ein gutes Beispiel für Energiegemeinschaften in Wien.
Gründungsprozess und Motivation
Der Initiator Peter Nowotny nutzte sein Vorwissen, um bei einer bestehenden Veranstaltung einer Chorgemeinschaft im Grätzl Interessierte zu sammeln. Die bestehenden Gemeinschaften vor Ort (bspw. Pfarre, Chöre oder Fußballvereine) dienten auch im weiteren Verlauf der Akquise von Mitgliedern.
Ein Dienstleistungsunternehmen unterstützte die Energiegemeinschaft vom Gründungsprozess der Rechtsform über die Vertragsabwicklung bis hin zur laufenden Abrechnung. So konnte der zeitliche Aufwand der Mitglieder deutlich verringert werden. Für die Vereinsgründung wurden die Musterstatuten der Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften genutzt.
Die Energiegemeinschaft erhielt Förderungen vom Klima- und Energiefonds und stellte weitere Anträge für den Ausbau.
Betrieb der Energiegemeinschaft
Die Gemeinschaft besteht aus gesamt 25 Mitgliedern, die in Reihenhausanlagen und den umliegenden Gebäuden angesiedelt sind. Zu Beginn wurden 32 Kilowattpeak Erzeugungsleistung in die Energiegemeinschaft eingebracht, verteilt auf elf Überschusseinspeiser. Davon sind drei mit Speichern ausgestattet. Ein dynamisches Modell sorgt dafür, dass der Bedarf zu 34 Prozent aus lokal produzierter Energie gedeckt werden kann.
Zukünftige Pläne beinhalten den Ausbau der Erzeugungskapazitäten der Energiegemeinschaft, die Integration von Speichern sowie Elektroautos.
Herausforderungen & Erkenntnisse
Eine Herausforderung war, dass der Stromtarif der Energiegemeinschaft von 18 Cent pro Kilowattstunde vor einem Jahr beschlossen wurde. Durch die aktuellen Marktentwicklungen war dieser für neue Mitglieder nicht mehr attraktiv. Da der Strompreis allerdings jährlich angepasst werden kann, konnte die Energiegemeinschaft gut auf diese Situation reagieren.
Weitere Einschränkungen bei der Installation der PV-Anlage sind durch geänderte Vorgaben in der Bauordnung entstanden. Die schwierige Installation von Smart Metern und eine unzureichende Datenqualität führten in weiterer Folge zu Abrechnungsproblemen und verspäteter Rechnungslegung.
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