Erneuerbare-Energiegemeinschaft Gänsehäufel

Erneuerbare-Energiegemeinschaft Gänsehäufel

EEG Gänsehäufel (c) Czasch

Kleingartenvereine sind oft von einer starken Gemeinschaft geprägt. Dass dies auch bei der Gründung von Energiegemeinschaften hilfreich sein kann, zeigt die EEG Gänsehäufel – eine lokale Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft im 22. Wiener Gemeindebezirk.

Seit dem Winter 2023 testen 6 Mitglieder im Pilotbetrieb mit einer 11kWp Überschusseinspeisung den laufenden Betrieb der Energiegemeinschaft. Eine schrittweise Integration der weiteren Kleingartenvereins-Mitglieder ist geplant. Künftig könnte zusätzlich die Wiese vor dem Vereinshaus für eine Photovoltaik-Anlage genutzt und die benachbarte Polizei-Sport-Anlage in die Energiegemeinschaft integriert werden – eine Skalierung wurde also von Anfang an mitgedacht.

Der Weg zur Energiegemeinschaft

„Am Anfang nicht zu groß denken, sondern erstmal klein anfangen. Zunächst mit einer Anlage im Testbetrieb starten, auch um zukünftigen Teilnehmenden zu zeigen wie es funktionieren kann!“ – so lautete die Strategie der beiden Gründer. Als sie das Thema Energiegemeinschaften bei einer Mitgliederversammlung des Kleingartenvereins 2022 erstmals vorstellten, fanden sich gleich 50 potenzielle Teilnehmer*innen.

Die EEG Gänsehäufel wurde von der „Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft“ (FFG) gefördert. Die Förderung diente der Erarbeitung von Grundlagen und dem Aufbau von Wissen für Gründung und Betrieb der EEG. Da sich zu diesem Zeitpunkt auch das Wissen der beteiligten öffentlichen Stellen noch im Aufbau befand, war die Förderung „eine echte Entwicklungshilfe“ für die EEG Gänsehäufel, so einer der beiden Gründer.

Betrieb der Energiegemeinschaft  

Der „Verein zur Förderung von Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften“ (VFEEG) hat eine Abrechnungssoftware für die Verrechnung und Verwaltung von Erneuerbaren Energie Gemeinschaften entwickelt. Die EEG Gänsehäufel wurde Mitglied im VFEEG und nutzt diese Software für die komplexe Verrechnung an die Mitglieder. Die Software ist professionell programmiert und wird laufend weiterentwickelt. Ohne diese wäre die Verrechnung der EEG nur mit hohem Zeitaufwand möglich.

Herausforderungen & Erkenntnisse   

Sowohl steuerliche Themen, die Überzeugungsarbeit bei den Mitgliedern, als auch die Abstimmung mit den Netzbetreibern und die Verfügungsgewalt über die Anlage stellen die EEG Gänsehäufel vor Herausforderungen. Durch das große Engagement der Initiatoren und mit Hilfe von Musterverträgen und Informationsmaterialien der Österreichischen Koordinierungsstelle für Energiegemeinschaften konnten diese Hürden überwunden werden.

Zusätzlich bot das bestehende Gemeinschaftsgefüge im Kleingartenverein einen guten Nährboden für die Gründung einer EG und erleichterte den Prozess wesentlich. Eine wichtige Erfahrung bei der Gründung der EEG Gänsehäufel war, dass die Installation von Photovoltaik-Modulen auf den kleinen Dächern, die in den KGV fast ausschließlich vorhanden sind, oft unwirtschaftlich ist.

Beitrag teilen:

Anmeldung zum Newsletter